Bewegung – Unabdingbar für einen gesunden Körper?

Welche Rolle spielt Bewegung für einen gesunden und leistungsfähigen Körper? Zu beiden Teilen des Titelbildes könnte man sagen - Gott schuf diese schönen Körper. Nein, er hat beide nicht erschaffen, allerdings ist im "Konzept Mensch" Bewegung irgendwie beteiligt.

Das Märchen von sportlich = gesund

Sehr provokant - Alle "Dinge", für die Werbung gemacht werden muss, sind vom Grunde her für uns Menschen und unsere Gesundheit nicht wirklich wichtig.

Hast du schon einmal eine Werbung für einen Bund Möhren gesehen? Ich bisher noch nicht, Werbung für Schokolade von Danone schon.

Sicher hast du schon eine Menge Werbung für Fitnessstudios, EMS-Studios und ähnliches gesehen. Beides ist nicht Bedingung (wichtig) für einen gesunden, starken Körper - ABER...

Das ABER bedeutet, wir können dies nicht verallgemeinern. Wird in irgendeiner Einrichtung, z.B. in einem Fitnessstudio eine echte Anleitung für den Aufbau eines gesunden Körpers gegeben, ist es seinen Mitgliedsbeitrag wert.

Große Muskeln aufbauen im Bodybuilding ist vielleicht gut für das Image des Fitnessstudios und für den EGO des Sportlers, gesünder macht es ihn auf jeden Fall nicht.

Eine solche Muskulatur kannst du nur über extremes Training, spezielle Nahrungsergänzungen und in der Regel Anabolika aufbauen und erhalten.

Sobald du aufhörst mit dem Training, wird sich dein Körper schnell des (für ihn und dein Leben) sinnlosen Ballastes entledigen.

Sehr viel und hart Sport zu treiben, führt langfristig, egal welche Sportart du machst, selten zu anhaltender Gesundheit.

Dabei spreche ich hier nicht von der Vorbereitung auf einen Wettkampf im Volkssport, von der Marathonvorbereitung, vom speziellen Krafttraining für Leistung im Bergsteigen, von Ausdauertraining, um mit Tourenski des Haute Route in den Alpen zu schaffen.

Leistungssport in welcher Sportart auch immer, kann nur relativ gesund "überstanden" werden, wenn der Sportler einen wirklich aufmerksamen Trainer hat, der ihn zum Training, zur Ernährung und generellen Lebensweise berät. Sport für Geld hat keine gute Energie für dich.

Wenn du im Sport und in der Alltagsbewegung deinen Körper in allen Facetten kennenlernst und beginnst ihn zu gebrauchen, ihn zu spüren und zu wertschätzen, wird dies sich positiv auf deine Gesundheit auswirken.

Eine besondere Rolle nehmen Bewegungslehren wie Yoga, Chi-Gong und ähnliche ein. Auch hier gibt es viele Menschen, die intensiv trainieren. Doch bekommst du bei jedem guten Lehrer immer eine Verbindung zu den anderen Aspekten deines Körpers.

Durch die Herstellung oder Pflege der Einheit zwischen Körper und Geist wird jede gut angeleitete Yoga-Stunde deiner Gesundheit beitragen.

Um auf das Startbild des Posts zu kommen - Beide der dargestellten Körper sind keine gesunden und fitten "Alltagskörper", die anstrebenswert sein könnten. Der Eine trainiert extrem viel, um Leistung abrufen zu können. Der Andere hat wahrscheinlich etwas wenig Bewegung, um seinen Körper nachhaltig zu gestalten.

Meine persönlichen 60+ Erfahrungen

Ziehe ich heute mit 60+ Jahren ein Resümee der sportlichen Aktivitäten, so kann ich feststellen, dass sportliche Bewegung mein gesamtes Leben begleitet hat.

Leistungssport habe ich nie gemacht. Im Felsklettern (spezielle Art des Kletterns im sächsischen Fels), im Laufen (bis zu mehreren 75 km Läufen) und im Mountainbiken war ich Jahre sehr aktiv und auch erfolgreich für einen Hobbysportler.

Auch Karate, Yoga, Chi-Gong, Hallenklettern und Volleyball habe ich freudbetont "betrieben".

Da letztere immer in einer Halle durchgeführt wurden, investierte ich deutlich weniger Zeit. Mich hat es immer in die freie Natur gezogen

Meine erste Erkenntnis - Für mich ganz persönlich ist die Natur Basis meiner sportlichen und Bewegungsaktivitäten.

Bitte verstehe dies nicht als Bewertung der Hallensportarten. Dies ist ausschließlich meine persönliche Erfahrung.

Mir hat die Natur neben der "Benutzung als Sportgerät" immer viel mehr gegeben. Die gesunde Luft, die Weite für den Blick, das Grün der Pflanzen und vieles mehr haben mit beim Sport beigetragen.

Meine zweite Erkenntnis - Sport war für mich immer Freude an Bewegung. Sicher habe ich mich ausprobiert an Laufstrecken mit 75 km oder schweren Kletterrouten in der Sächsischen Schweiz, doch stand nie im Mittelpunkt etwas beweisen zu müssen.

Aktuell bin ich dabei, zum Laufen zurückzukehren. Ich hatte längere Zeit Herausforderungen an der Achillessehne, sodass ich ausgesetzt habe.

Was ich neu für mich entdeckt habe - Fit in neun Minuten (3 bis 4 Mal die Woche 9 Minuten).

Basis für das Training ist das Buch "FIT IN NEUN MINUTEN ohne Geräte" von Mark Lauren.

Er beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Frage - Wie gestaltet man ein effektives Training für einen gesunden und leistungsfähigen Körper, der bis ins hohe Alter perfekt funktioniert.

Bei ihm geht es um ein funktionales Training, welches meinem Körper die Möglichkeit gibt, sowohl Beweglichkeit, Kraft als auch Kraftausdauer aufzubauen und zu erhalten.

Nicht dicke Muskeln, sondern eine starke Core-Muskulatur und die volle Beweglichkeit der Gelenke stehen im Vordergrund.

Dieses Programm führe ich jetzt seit 8 Wochen durch und bin begeistert von der Einfachheit und der Effizienz. Obendrein macht es mir wirklich jedes Mal Spaß, was sicher zum Ergebnis beiträgt.

Meine dritte Erkenntnis - Bewegung und auch Sport sollen sich in den Alltag einfügen lassen, sodass der zeitliche und organisatorische Aufwand gut leistbar sind, auch wenn du noch komplett arbeitest.

Meine Definition leistungsfähiger Körper

Dieser Punkt ist für mich am leichtesten zu erledigen.

Ein leistungsfähiger Körper ist in jedem Alter in der Lage, alle möglichen Bewegungen auszuführen und versetzt dich in die Lage, all deine körperlichen Ziele (Ziele, bei denen du auf deine Körper angewiesen bist) mit Leichtigkeit und Freude zu erreichen.

Du willst eine längere Bergwanderung machen, eine Strecke mit dem Fahrrad (hier wirklich Fahrrad und nicht E-Bike) bewältigen, willst jede Yogastunde genießen (ich wurde hier schon an manche aktuelle "Grenze" geführt) und was auch immer.

Das Wichtigste für mich ist stets das gute Gefühl für die Leistung des Körpers. Ich will gern mit Freude auch an meine Grenzen gehen und sie dadurch immer weiter "nach oben" verschieben, aber es soll eben Freude bleiben.

Auf dem Jakobsweg Camino Francés kurz vor Cee

Was ist gesunde Bewegung? Gesunde Bewegung trägt dir dazu bei, den Körper für alles fit zu halten.

Weshalb habe ich weiter oben das E-Bike hervorgehoben? E-Bikes sind eine wirklich coole Sache, um zum Job zu radeln und das Auto stehenzulassen. Du bewegst dich an der frischen Luft und sparst Benzin.

Super finde ich es auch für Menschen, die damit (wieder) ihren Bewegungsradius erweitern, der durch Krankheit oder (hohes) Alter eingeschränkt war.

Junge Menschen und fitte Menschen profitieren vom "normalen" Fahrrad wesentlich mehr. Du tust deutlich mehr für deinen Körper, durch die Anstrengung werden alle Ausfahrten intensiver und gerade Mountainbiker ohne Motor schonen die Natur (es gibt natürlich auch achtsame E-Mountainbiker).

Ein E-Bike als Fitnessgerät zu betrachten, ist sehr weit hergeholt. Oft betreiben wir Augenwischerei - Ich bin 60 km gefahren (mit E-Bike) und habe mir Kaffee und Kuchen verdient - echt jetzt?

Die Kalorienbilanz dieser Feststellung wird eher ungünstig für dich ausfallen...

Fazit

Nur die Einheit von Körper - Geist und Seele bringt oder erhält unsere Gesundheit. Bewegung gehört auf jeden Fall zum gesunden und erfüllten Leben.

Extreme im Sport werden dich genau wie auch in den anderen Bereichen eher zurückwerfen, als fördern.

Mein wichtigster Grundsatz - Lerne auf deinen Körper (wieder) zu hören. Akzeptiere, wenn er einmal NEIN sagt und auch, wenn er ausdrückt - ICH WILL JETZT.

Herzliche Grüße und Sport frei
dein Thomas