Episode 9 - Wie wahr ist die Wahrheit, wie real die Realität?
Hast du dir mal die Frage gestellt, wie wahr ist die Wahrheit? Oder wie real ist die Realität? Wie greifbar ist Freude, Glück, Liebe? Was bedeutet das eigentlich alles, diese Worte, die wir so oft immer benutzen? Wie real ist die Realität?
Ich laufe gerade durch den Wald, ich habe Barfußschuhe an und ich kann den Untergrund empfinden, spüre die Steine etwas mehr oder die Wurzeln oder ich kann auch den Waldboden, der weich ist, kann ich spüren mit meinen Füßen. Mir kam gerade eine junge Frau entgegen, die hatte ihre Schuhe in der Hand und lief über den Weg barfuß. Ich vermute mal, sie hat ihre Realität komplett anders empfunden, der Weg da vorn ist so ein leichter Schotterweg, der wird ordentlich reinpieken in die Fußsohle.
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Wenn ich da drüber laufe, ich denke, ich werde nichts Unangenehmes spüren, sondern einfach, ja, ich spüre den Untergrund, aber es tut nicht weh. Also wie real ist die Realität? Man kann ja wirklich sagen, all die Dinge, die wir begreifen können, also anfassen können, da denken wir, ah, das ist ein Stamm, das ist Rinde, die ist rau, also ich kann Dinge fühlen. Und das bildet für mich die Realität.
Wenn ein anderer Mensch, der größere, kleinere Hände hat, der vielleicht nicht so empfindlich ist auf seiner Haut, wird eine Rinde ganz anders empfinden als vielleicht ich. Also wie real ist denn wirklich die Realität? Es gibt ja so einen schönen Spruch, dass jeder Mensch seine eigene Realität gestaltet. Das heißt, jeder von uns hat Maßstäbe für seine Realität.
Was ist kalt? Was ist heiß? Was ist rau? Was ist schwer? Was fühlt sich gut an? Wo bin ich vorsichtig? Und diese ganzen Wertmaßstäbe, die ich ja im Verlauf meines Lebens aufgebaut habe, begrenzen meine Realität. Wenn jemand sagt, mir ist heute heiß und ich sage, ah, das ist richtig angenehm heute draußen, dann hat er einfach eine andere Empfindung, einen anderen Wertmaßstab für seine Realität. Aber vielleicht drückt das noch gar nicht alles aus, weil Bewertungen zu physischen Dingen sind natürlich die eine Seite.
Da kann ich sagen, okay, ich bin halt so oder so gewohnt, Dinge zu empfinden. Aber was ist denn mit den Dingen, die wir nicht anfassen können, wie Angst, wie Liebe, wie Glück, wie Freude? Ist es da nicht auch so, dass die Realität, die ich jetzt gerade empfinde, eine komplett andere sein kann als deine Realität? Unter anderem das Thema Angst.
Ich bin früher sehr schwer geklettert und hatte viel Freude daran.
Die Griffe konnten klein sein oder ich hatte wenig Griffe, habe gut gestanden auf einer sogenannten Reibung. Ich hatte keine Angst, auch wenn der Weg für einen Außenstehenden komplett unmöglich aussah. Ich bin einfach geklettert und ich wusste, dass mein Körper das leisten kann.
Der Anfänger, der die ersten Schritte am Fels macht, der hat gesagt, das geht ja gar nicht, das ist so steil, so abweisend, die Griffe sind so klein, das kann man niemals klettern. Und so hat sich meine Realität, was ich am Fels als Angst empfunden habe, komplett anders dargestellt als für einen anderen Menschen. Was ist mit anderen Situationen? Wenn ich im Auto fahre, der Fahranfänger, wird all die Tätigkeiten, die er macht, immer abgleichen mit der Geschwindigkeit, die er sich getraut zu fahren.
Bist du geübt, denkst du gar nicht mehr darüber nach und gibst dich voll hin dem Fluss des Fahrens. Hast vielleicht sogar Freude daran oder hast Frust, wenn du im Stau stehst. So bildet sich im Endeffekt für uns komplett eine andere Art des Empfindens, des Spülen der Situation heraus, in der wir uns gerade befinden.
Ich hatte in einer Podcast-Episode zuvor über das Thema Tinnitus gesprochen, hatte darüber gesprochen, wie sich mein Tinnitus in diesem Workshop verändert hat. Ja, mein Kopf hat sich nicht verändert, mein Gehirn war immer noch das Gleiche, meine Ohren waren das Gleiche, und trotz alledem hat sich der Tinnitus verändert, weil, so sagt meine Ärztin, ich Dinge getan habe, die mir Freude bereitet haben. Oder weil ich in einem Umfeld war, was mir gutgetan hat.
Also, was ist meine Realität? Und jetzt kommen wir vielleicht noch zu einem Thema, was unmittelbar in diese Frage, was ist wirklich Realität hineinspielt. Und zwar das Thema Schwingung. Schwingung ist ja alles.
Also alles, was wir sehen, hören, anfassen können, was wir empfinden, hat auf irgendeine Art und Weise etwas mit Schwingungen zu tun. Schwingungen, die ein Körper hat, Schwingungen, die ein Ton hat, eine Farbe. Alles lässt sich in Schwingung, oder man kann es auch sagen, in Frequenzmodulation ausdrücken.
Und da gibt es ein sehr, sehr wichtiges hermetisches Gesetz, was unmittelbar mit dem Thema Realität zu tun hat. Das ist das Gesetz der Schwingung. Es gibt ja diese Gegensatzpaare.
Liebe und Angst. Oder das Gegensatzpaar Freude und Frust. Vom Grunde her ist Freude und Frust genau das Gleiche.
Nein, nicht das Gleiche in der Schwingung, sondern in der Schwingungshöhe. Wenn du Frust empfindest, ist es eine sehr niedrige Schwingung, in der deine Gedanken, in der sogar dein Körper schwingen. Freude ist eine hohe Schwingung.
Das heißt, die Skala, auf der wir uns bewegen, ist vom Grunde her die gleiche. Aber die Höhe der Schwingung unterscheidet sich extrem. Jetzt kann ich natürlich die Frage stellen, wie komme ich denn von der Realität Frust? Also ich ärgere mich so richtig über irgendetwas, über irgendjemanden.
Irgendetwas hat mich getriggert und ich bin so richtig drinnen im Frust. Ich könnte alles hinschmeißen, könnte mit dem Fuß aufstampfen. Und wie komme ich dann in die Freude hinein? Also in das Gegensatzpaar, was dazugehört.
Ich könnte mich entscheiden. Ich könnte mich entscheiden, das, was mir Frust bereitet, komplett anders zu bewerten. Also einen anderen Wertmaßstab für das, was mir begegnet, anzusetzen.
Oder was noch viel besser ist, ich schaffe es, es gar nicht zu bewerten. Dinge, die auf mich zukommen, zu betrachten und zu sagen, aha, okay, das gibt es auch. Aber keine Energie in diese Feststellung, das gibt es auch, hineinzustecken.
Genauso ist es natürlich mit der Freude. Ich muss auch die Freude nicht bewerten, sondern ich kann es auch neutral entgegennehmen und sagen, ah, das fühlt sich so an, das ist Freude. Klingt jetzt vielleicht ein wenig strange, ich will ja Freude empfinden.
Ich will ja hochschwingen. Und doch ist es wichtig, Dinge, die dir entgegenkommen, erst mal wertfrei zu betrachten. Dann kann ich natürlich sagen, okay, es gibt Dinge, die bereiten mir Freude.
Und ich kann nach diesen Dingen suchen, ich kann nach der Freude suchen. Und kann so meine Realität, in der ich mich gerade befinde, komplett anders gestalten. Was bedeutet das, wenn ich das so ausdrücke? Ich bin immer in der Lage zu sagen, das macht mir Freude, das ist schön.
Ich kann mit dem Lächeln durch die Welt gehen und bin so in der Lage, meine Realität, in der ich mich gerade befinde, komplett zu gestalten. Natürlich verstehe ich, dass das alles sehr theoretisch klingt und sehr, ja, wie soll ich sagen, vielleicht sogar übertrieben klingt für dich. Aber ich möchte das an einem Beispiel festmachen, dass du vielleicht nachempfinden kannst, wie mir es damit geht.
Wenn ich am Morgen aufwache und ich liege im Bett, die Augen sind noch geschlossen, ich kann mich so ein wenig reckeln. Es gibt da zwei Varianten. Die eine Variante ist, ich lasse gleich früh alle Gedanken los, die dafür sorgen, all das, was am Tag vielleicht zu tun ist, was passieren könnte, mich so richtig überflutet.
Und dann spüre ich ja schon, wie das hochkommt bei mir, wie da so eine gewisse Anspannung entsteht. Nicht wirklich Freude, sondern eine Anspannung. Vielleicht sogar Ängste.
Kann ich das heute alles schaffen? Wie wird es gut gehen? Das ist die, eine Möglichkeit. Und ich habe das viele, viele Jahre gemacht. Kopfkino begann in dem Moment, wo ich meine Augen geöffnet habe.
Was ich aber seit Jahren immer mehr praktiziere, dass ich einen bewussten Aufwachprozess durchlaufe. Was bedeutet das? Ich lasse die Augen geschlossen, wenn ich aufwache. Und ich konzentriere mich als Erstes auf meinen Körper.
Wie fühlt sich mein Körper heute an? Spüre ich meine Beine? Fühlen sie sich kraftvoll an? Wie spüre ich meinen Körper? Wie spüre ich meine Arme, meinen Kopf? All die Dinge gehe ich in Gedanken bewusst durch und fühle in diese Bereiche hinein. Dann sage ich mir ganz bewusst in meinem Inneren, ich bin voller Freude. Ich gestalte mir heute einen wundervollen Tag.
Ich werde diesen Tag genießen. Und all die Menschen, denen ich begegne, ob physisch oder am Telefon oder wie auch immer, denen werde ich mit einem Lächeln begegnen. Ich werde sie vollkommen ohne irgendwelche Wertungen, irgendwelche Vorabgedanken einfach anlächeln und schauen, was passiert.
Mein Tag wird voller Freude verlaufen. Und so bereite ich mich vor, und du kannst jetzt darüber lachen, so bereite ich mich vor, in einen erfüllenden Tag hineinzugehen. Ich kann dir nur sagen, für mich funktioniert es.
Und ich bin mir sicher, wenn du das bewusst machst, wird es auch für dich funktionieren. Was mache ich denn damit? Ich breche mit meiner Realität. Ich kreiere meine eigene Realität, weil ich mich in eine Schwingung, in eine hohe Schwingung versetze, die es mir ermöglicht, auf diesen Tag komplett anders zuzugehen.
Jetzt kannst du fragen, okay, und wie verläuft dein Tag? Geht das immer so 100 Prozent alles, so wie du dir das früh vorstellst? Mit dem Lächeln den ganzen Tag, jedes Angrinsen überall, wo du bist? Nein. Aber vielleicht funktioniert es zu 40 Prozent, vielleicht auch zu 60 Prozent oder 80 Prozent. Und stell dir mal vor, wenn du 80 Prozent deines Tages in einem guten Gefühl bist, in der Freude bist, in einer guten Schwingung bist, wie wird dein Tag verlaufen? Könnte es vielleicht sein, dass dieser Tag einfach besser verläuft als der in Anführungsstrichen normale Tag? Könnte es sein, dass du am Abend ganz anders aus dem Tag hinausgehst, weil du viele Dinge erlebt hast? Da gibt es ja noch so eine ganz coole Gesetzmäßigkeit.
Der Volksmund sagt: „So wie ich in den Wald hineinrufe, so schallt es wieder zurück.“ Genauso ist es. So wie ich in den Spiegel schaue, so wird das Gesicht, das mir entgegen scheint, auch sein.
Das Lächeln, es ist ernst, es ist voller Wut zu einer Faust geballt oder was auch immer. Wenn ich einem Menschen freundlich und freudvoll begegne, der Mensch hat doch gar keine Chance, mir mit Frust entgegenzutreten. Und das ist das, was ich oder viele andere auch nennen, gestalte deine eigene Realität.
Die Realität, das, was dir über den Tag geschieht, wird genauso dir entgegentreten, wie du ihr gegenüber trittst. Und das ist eine, ja man kann fast sagen, eine Waffe, die wir in der Hand haben, unser eigenes Leben in all seinen Bereichen zu gestalten. Wir können jeden Aspekt des Tages, wir können jeden Aspekt von Beziehungen, das ist manchmal einfacher gesagt als getan, bewusst gestalten, indem wir sagen, ich gehe heute freundlich auf die Menschen zu.
Ich setze ein Lächeln auf und mit diesem Lächeln begegne ich Menschen. Und du kannst mir eins glauben, die meisten Menschen, die absolut meisten Menschen, reagieren auf ein Lächeln mit einem Lächeln. Geh mal durch eine Fußgängerzone und mach mal einen Test.
Du gehst einfach nur, du suchst den Blick eines Menschen, schaust ihm in die Augen und lächelst ihn an. Meine persönliche Erfahrung ist, die Menschen lächeln zurück. Es ist mir sogar schon passiert, dass ich an Leuten vorbeigelaufen bin, habe sie angelächelt und die konnten nicht lächeln, weil die so in Gedanken waren.
Und dann habe ich mich umgedreht und die haben sich auch umgedreht und die haben mit dem Kopf geschüttelt und haben gelächelt, die waren das gar nicht gewohnt. Da ist ein völlig fremder Mensch, die sein einfach auf der Straße anlächelt.
Mach mal den Test für dich.
Eine wunderschöne Erfahrung. Tja, was soll ich dir zum Abschluss von diesem Podcast erzählen? Vielleicht über meinen Tinnitus. Das ist so ein Ding, was mich jetzt auch die letzten Wochen immer wieder begleitet hat, mit immer neuen Erkenntnissen.
Und ich kann nur eins sagen, es gibt jeden Tag, gibt es die Momente, in denen ich den extrem stark spüre. Und wenn ich das reflektiere, was sind denn das für Momente? Das sind die Momente, bei denen ich nicht in der Freude, nicht in der Leichtigkeit war. Andere Momente, in denen ich wirklich dieses tiefe Empfinden von Freude oder von Glück, von Leichtigkeit empfinden kann, fühlen kann, da spüre ich ihn gar nicht.
Das ist für mich der beste Beweis, ich bin in der Lage, auch jedes körperliche Symptom mit meiner Art, die Realität zu gestalten, die Realität zu betrachten, beeinflussen. Ich will gar nicht von Spontanheilung von schweren Krankheiten sprechen, woran ich auch glaube, dass es möglich ist. Aber ich will einfach davon sprechen, mit der Art und Weise, wie wir auf das Leben zugehen, wird auch unser Körper entsprechend reagieren.
Er wird auch in unsere freudvolle Realität, in unser freudvolles Empfinden einbezogen und wird sich komplett anders fühlen. Und das ist das, was ich mir so wünsche für die Welt, dass wir verstehen, welche Macht wir in der Hand halten, wenn wir sagen, ich gestalte meine eigene Realität. Ich gestalte meine Freude, die ich über den Tag empfinde.
Und fang einfach an, mit ganz kleinen Übungen, so wie ich dir das vorhin erzählt habe, was ich am Morgen mache. Probiere es mal aus. Bevor du das erste Bein raus stellst und mit den Füßen deine Pantoffeln suchst, geh mal deinen Körper durch.
Empfinde mal Freude. Lächle. Sage dir, heute wird ein wundervoller Tag.
Dann mach die Augen auf. Geh raus aus dem Bett und genieße einfach diesen Tag. Probiere auch das mal aus.
Ich würde mich freuen, wenn du mir deine Erfahrung mitteilst. Schreib einfach unter dem Podcast einen Kommentar. Schreibe mir eine E-Mail an Info@thomas-heise.com
Ich freue mich jetzt schon, wenn du deine eigenen Erfahrungen auch mit mir teilst.
Ich danke dir, der Thomas.