Episode 20 – Kanickel (Karmic) - Management
Nach zwei Wochen unter der heißen, ungarischen Sonne bei 30 bis 35 Grad – und das im September – bin ich zurück in Deutschland. Jetzt laufe ich durch den nassen Wald bei etwa 10 Grad. Der Kontrast könnte kaum größer sein, aber ich fühle mich unendlich wohl.
Ich brauchte das wieder, mal richtig tief durchatmen zu können. Die feuchte, kühlere Luft hier im deutschen Wald – ein echtes Geschenk. Aber warum erzähle ich dir das? Es geht darum, wie wir mit dem, was wir tun, unser Umfeld und unsere eigene Realität beeinflussen können. Genau das habe ich dort auch erlebt.
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Vielleicht hast du schon mal von „Karma“ gehört? Dieser Begriff wird oft und in vielen Büchern verwendet, manchmal fast schon inflationär. Für mich ist Karma ganz einfach: Alles, was wir tun – oder auch nicht tun – hat eine Wirkung auf uns selbst und auf unser Umfeld.
Vor einigen Jahren habe ich das Buch *Karmic Management* von Geshe Michael Roach gelesen. „Geshe“ ist ein buddhistischer Titel, und Roach hat lange in Tibet studiert. Später, auf Empfehlung des Dalai Lama, widmete er sich intensiv den buddhistischen Lehren. Er wurde dann in die USA geschickt, um zu zeigen, dass man nach buddhistischen Grundsätzen ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen kann.
Vielleicht kennst du sein anderes Buch, *Der Diamantenschneider*. Es beschreibt, wie er das Unternehmen Andin International aufbaute, das inzwischen ein Multimillionen-Unternehmen ist und sich mit der Verarbeitung von Diamanten beschäftigt. Im *Karmic Management* geht es darum, wie man buddhistische Weisheiten nutzen kann, um sowohl beruflich als auch persönlich zu wachsen – und dabei sein Umfeld mitzunehmen.
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Vielleicht denkst du jetzt: „Ja, klar, ich verändere mein Umfeld ja auch, zum Beispiel durch das, was ich in meiner Familie tue.“ Richtig! Wir beeinflussen unser Umfeld ständig. Aber das Buch beschreibt es in einem tiefgehenderen, wechselseitigen Zusammenhang.
Ein Beispiel: Als Unternehmer beeinflusst du nicht nur deine Firma, sondern auch deine Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und sogar deine Konkurrenz. Karma bedeutet hier, dass die Dinge, die du tust, immer auf dich zurückfallen. Wenn du zum Beispiel dafür sorgst, dass deine Mitarbeiter gesünder leben – sagen wir, durch einen Obstkorb im Büro oder ein Fitnessangebot – wirst du selbst davon profitieren. Nicht nur, weil du selbst auch Obst isst, sondern weil du energetisch und gedanklich den Fokus auf Gesundheit lenkst, was letztlich auch dir zugutekommt.
Roach sagt sogar: Wenn du in deinem Geschäft erfolgreich sein willst, sorge dafür, dass es auch deinem Mitbewerber gut geht. Klingt paradox, oder? Aber das Denken ist hier komplett anders. Buddhisten glauben, dass Erfolg, den du anderen ermöglichst, auch dir selbst zugutekommt. Das mag sich für uns im Westen ungewohnt anhören, aber es funktioniert.
Das Konzept von Karma lässt sich auf alle Bereiche anwenden: Gesundheit, Erfolg, familiäre Beziehungen. Ein weiteres Beispiel: Wenn du dir wünschst, dass deine Familie gesünder lebt, wirst du selbst auf dem Weg dorthin automatisch auch gesünder. Weil dein Fokus auf einer positiven Veränderung liegt, die sich dann ebenfalls auf dich auswirkt.
Für mich steckt hier eine kraftvolle Botschaft: „Geben ist seliger als Nehmen.“ Indem wir anderen helfen, erreichen wir letztlich auch für uns selbst mehr Freude und Erfüllung im Leben. Willst du mehr Spaß im Leben haben? Dann sorge dafür, dass die Menschen um dich herum Freude und Leichtigkeit erleben. Der Spaß wird dann von ganz allein auch zu dir zurückkehren.
Verdammt nochmal, lebe endlich! Wenn du anderen hilfst, ihr Leben besser zu gestalten, kannst du gar nicht anders, als auch selbst ein erfüllteres Leben zu führen. Das ist eine Chance, die wir alle haben: Wir können unser Leben und das Leben der Menschen um uns herum positiv beeinflussen und dabei selbst unglaublich viel gewinnen.
Das wollte ich heute mit dir teilen. Probier es einfach mal aus! Beginne mit kleinen Dingen, wo du gibst und gleichzeitig etwas zurückbekommst. Sei offen und bereit, das Leben voll Freude und Leichtigkeit anzunehmen. Das wünsche ich dir von Herzen.
Mach's gut,
Thomas