Episode 16 – Ohne Moos nix los
Heute möchte ich mich mal über ein Thema unterhalten, was ja vielleicht gar nicht passt zu meinem Podcast, verdammt noch mal lebendig. Oder sagen wir mal so, wir werden mal im Gespräch herausarbeiten, was dieses Thema Geld, Finanzen, was das zu tun hat mit einem entspannten Älterwerden. Ich habe Nicole Hartig bei mir.
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Nicole, das ist eine Frau, die einen 360 Grad Blick auf Finanzen hat. Sie ist eine Lösungsfinderin und bietet ihren Gesprächspartnern wirklich maßgeschneiderte Konzepte.
Aber lass es uns mal herausbekommen, was das bedeutet. Dabei macht sie die klassischen Finanzen, rund ums Geld also, kümmert sich aber auch um Kryptowährungen. Wenn du magst, begleitet sie dich auch zu deinen Wunschzielen finanziell, aber auch im Mindset, was für mich eine ganz wichtige Kombination ist.
Was ich cool finde, sie lädt ein zu einem Gespräch mit einem unterhaltsamen Charakter. Auch da bin ich heute Abend gespannt. Liebe Nicole, herzlich willkommen.
Ich habe mich sehr, sehr auf dieses Gespräch gefreut. Ich habe da schon im Vorfeld gestanden. Finanzen ist eine der Sachen, wo ich immer noch lernen darf.
Deshalb auch noch mal herzlich willkommen, Nicole.
[Nicole]
Hallo Thomas, ich danke dir für diese herzliche Begrüßung. Du darfst versichert sein, mit deiner Herkunft, mit deiner Meinung zum Geld, das begegnet mir nicht so ganz wenig, sondern eher häufig. Das ist auch genau das, was ich an meinem Beruf liebe, die Leute dahinzuführen, dass sie echt Spaß haben an ihrem Geld.
Thomas]
Das bedeutet ja, du liebst Menschen, oder?
[Nicole]
Total, ich kann ohne Menschen gar nicht sein. Was ich ganz spannend finde und was mir viele immer sagen, ich hole Menschen gerne dort ab, wo sie aktuell stehen, weil jeder ist genauso richtig, wie er jetzt gerade ist. Das hat seine Herkunft.
Dann kann man zusammen dahin gehen, wo man eben auch gemeinsam hin möchte. Das ist für mich immer ein sehr warmherziger, wohlwollender und von gegenseitigem Respekt geprägter Prozess, der einfach auch Spaß macht, wenn man sich dann auf Augenhöhe begegnet. Auf Augenhöhe heißt nicht, dass der oder diejenige so viel über Finanzen wissen muss wie ich, dann bräuchte man mich ja gar nicht, sondern einfach, ich spüre, was den anderen bewegt, wo kommt der Herr auch gerade beim Thema Geld und wo soll die Reise hingehen.
Dann bin ich einfach wie so ein freundlicher Zugbegleiter, Pilot, was man auch immer dazu sagen möchte, was man zu seiner Zielhinführung braucht.
Thomas]
Ich finde das gut, denn gerade dieses Thema Augenhöhe hat für mich ja auch zum Inhalt Augenhöhe auf der menschlichen Basis. Das hat gar nichts damit zu tun, wo wir herkommen, was wir sind, wo wir hinwollen, was wir für eine Ausbildung, wie viel wir im Portemonnaie haben, sondern auf Augenhöhe, auf einer ganz menschlichen Basis, dieses gegenseitige Fühlen und was mir essenziell ist, das gegenseitige Berühren auch. Jetzt ist das natürlich ein Thema, der Finanzberater, den ich kenne, der sitzt hinter dem Schreibtisch, der hat eine ganz starke Brille, weil er sonst die AGBs von den Verträgen gar nicht lesen kann.
Der zeigt mir irgendwelche nüchternen Zahlen und möchte mich davon überzeugen, dass diese Zahlen jetzt für mich so eminent wichtig sind, dass ich mein Portemonnaie umkremple und ihm das Geld gebe. Was ist daran falsch an dieser Vorstellung?
[Nicole]
Ich denke an deiner Vorstellung ist grundsätzlich erstmal nichts falsch. Wenn das deine Erfahrung ist, dann ist es ja deine Erfahrung. Wenn es ein Klischee ist, ist daran falsch, dass es ein Klischee ist.
Ich habe mit meinen 35 Jahren Berufserfahrung auch die verrücktesten Zeiten durchlebt. Zum Beispiel als 2008 diese große Weltkrise brach, durftest du gar keinem mehr erzählen, dass du Finanzberater bist. Da habe ich auf Partys bei der Frage, was machst du denn nach?
Ich arbeite Büro. Was machst du in deinem Büro? Ach, ich mache Vertrieb.
Und dann war meistens, hast du ein Stück gedruckt und dann war es erledigt. Nein, ich sage mal auch, wenn man nicht direkt alles sagt, was man weiß, finde ich es doch wichtig, dass man immer die Wahrheit sagt. Das ist eines meiner höchsten Werte, dass man die Wahrheit sagt.
Dazu gehört auch der kleine Einblender nach links wieder oder auch nach rechts, dass man sagt, wenn es für dich nicht passt, ist es doch egal, ob es gut in meine Provisionstasche passt oder nicht. Aber wenn es für dich nicht passt, dann mache ich das mit dir nicht. Diese Ehrlichkeit, die finde ich wichtig.
In diesen Zeiten habe ich schon auch offen gesagt, was ich mache. Ich arbeite im Büro und ich arbeite im Vertrieb. Aber du hast natürlich nirgendwo erzählt, dass du Banker bist, weil die waren schuld an dem ganzen Schlamassel, obwohl sie gar nicht alle schuld waren.
Das finde ich halt an Klischees so fürchterlich. Das ein oder andere Mal verfällt man ja in dieses Klischee-Denken. Kleine Männer sind Frauen mit dicker Nase, zickige Kinder sind und dann hat Pünktchen, Pünktchen, Pünktchen.
Ich habe mir einfach über die Jahre hinweg streng diszipliniert mit mir selbst angewöhnt, diese Klischees völlig außen vorzulassen, wenn ich mich ertappe, wieder zurückzugehen und zu sagen, was ist der Mensch vor mir, wer ist der Mensch vor mir, was bewegt den Menschen vor mir. Und dann eben dort speziell darauf zu schauen. Und ich höre oft, Nicole, so jemanden wie dich gibt es ja gar nicht.
Dann denke ich, ja doch, ich bin ja da. Und das ist dann meistens schon der Moment, wo wir das erste Mal lachen. Und so geht es dann auch weiter, denn mir ist wichtig, die Dinge mit Humor zu betrachten.
Und das kann man in vielen Fällen immer.
Thomas]
Wie kannst du denn eine Finanzberatung mit Herz machen? Ist ja vielleicht auch ein Klischee, dieses Herz. Aber ich glaube, du verstehst, was ich meine.
Wie machst du das, dass der Mensch, einerseits, dass du den Menschen dir gegenüber spüren kannst und andererseits, dass du ihn, wie du vorhin mal gesagt hast, abholst da, wo er denn heute steht?
[Nicole]
Um das machen zu können, gibt es aus meiner Sicht zwei wichtige Positionen, und zwar einmal meine und die der Kunden und des Kunden. Ich liebe Menschen. Ich liebe Menschen so, wie sie gerade sind.
Und da ist auch wirklich nicht wichtig, woher man kommt, wo man heute steht, sondern einfach nur, wo stehe ich heute und wo will ich hin? Also auch dieses Nichtbewerten. Und ob man jetzt viel Geld in Portemonnaie hat oder weniger Geld in Portemonnaie hat, das hat ja auch Gründe, hat aber nichts damit zu tun, von wo aus will ich heute starten und wohin will ich.
So und da die Liebe zum Detail zu haben und was für mich extrem der Fokus ist, ist das Wohlbefinden des anderen. Das mache ich in meinem Job. Das mache ich aber auch in meinem Privatleben.
Ich kümmere mich zuerst um mein Wohlbefinden, weil, wenn es mir gut geht, kann ich mich um andere kümmern. Dazu animiere ich auch andere Menschen, das für sich genauso zu tun, aber immer zu schauen, wie kann ich dem anderen dienen. Ich habe einen wunderschönen Spruch gelesen und das ist so mein Leitspruch durch den Tag.
Sorge dafür, dass es den Menschen nach einer Begegnung mit dir immer besser geht als vorher. Und wenn du das machst, dann hast du da ja auch wieder zwei Wirkungen daraus. Einmal die positive Wirkung für den, den du gerade jetzt verlässt, aber auch für dich, weil wenn du jemandem Freude stiftest, stiftest du dir selbst auch Freude.
So und die andere Position ist halt, dass meine Kundin, meines Kunden, du musst natürlich offen sein. Nur wenn du mir alle Puzzleteile erzählst, kann ich mir daraus ein Bild machen. So und oftmals gehört es dazu, dass man zuerst das Klischee auch noch mal beleuchtet, was viele von Finanzberatern haben, dass ja nur danach beraten wird, was gerade an Woke ist, was die Bank gerade braucht.
Jetzt arbeite ich unabhängig, bankunabhängig. Das ist mir sehr wichtig, und ich kenne das halt aus der Vergangenheit auch, dass es dort bestimmte Ziele gab, und ich habe es immer schon anders gemacht. Darum hatte ich auch immer nicht so den leichten Weg, aber es war mir egal.
Mir ist immer wichtig, dass man sich langfristig gut in die Augen gucken kann und ich begegne heute nach so vielen Jahren immer noch Kunden von früher. Wir sind alle älter geworden und ich bekomme immer noch positives Feedback, und das ist eigentlich das, was die Arbeit so unbezahlbar macht. Dieses Wohlbefinden der Menschen zu sehen und zu sagen, man ist ein Stück Weg zusammengegangen, man hat es geebnet, man hat das gegeben, was möglich war, löst eine Zufriedenheit in mir selbst aus und in dem Kunden natürlich auch.
Und das ist ja mein Fokus, dass der Kunde zufrieden ist.
Thomas]
Okay, jetzt haben wir viel von dem Thema Finanzen gesprochen. Ich will es auch nicht ganz verlassen. Ich möchte gerne jetzt mal den Bogen schlagen zum Thema „Verdammt nochmal - Lebe endlich“.
Was hat denn Geld in Bezug auf das Älterwerden mit Freude und Leichtigkeit zu tun? Bei mir klingt immer so im Hinterkopf, du musst sparen, da muss noch was da angelegt werden und da musst du dafür vorsorgen. Klingt für mich erst einmal nicht so spannend.
Was haben diese Themen Freude und Leichtigkeit mit dem Geld zu tun?
[Nicole]
Eine ganze Menge. Ich versuche es gerade im Kopf zu sortieren, wie wir es zu einem schönen, runden Bild gestalten. Ich will es einmal auf dem Weg versuchen.
Ich habe bewusst unter meinem Namen, ich bin ja solo-selbstständig unterwegs und bezeichne mich als Allrounderin mit Expertennetzwerk. Das habe ich mir aufgebaut. Niemand kann alles ganz hervorragend allein, aber darunter steht Vitalität für Geld und Gesundheit.
Ich stehe und lebe für Vitalität für Geld und Gesundheit. Für mich verzahnen sich die beiden Dinge unabdingbar miteinander. Was begleitet uns unser ganzes Leben?
Unser Gesundheitszustand und unsere finanzielle Situation. Fängt auch schon vor unserer Geburt an. Beides.
In welche Welt werden wir hineingeboren? Wie sind unsere Eltern aufgestellt? Und es begleitet uns bis nach dem Tod.
Jetzt kann ich ein Thema, das mir übergeholfen wird, was ich nicht abwählen kann. Natürlich kann ich Geld abwählen. Ich kann mich irgendwo hin und von der Natur leben.
Es ist mal abseits davon. Es wird mir ein Thema übergeholfen und ich habe immer die Wahl, ich kann das Thema nicht ändern, aber ich kann gestalten, wie ich damit umgehe. Und wenn ich so einem Thema mit Freude begegne, macht es mich offener, hat einen höheren Antrieb, mich damit auseinanderzusetzen.
Und wenn ich mich mit einem Thema auseinandersetze, kann ich Lösungen finden, fundierte Entscheidungen treffen. Das löst eine Zufriedenheit mit mir selbst aus. Ich schaue auf das Thema drauf und sage, ja, ich habe es geregelt, so wie es für mich richtig ist.
Daraus entsteht eine Freude. Beim Geld vielleicht, dass ich mir das ein oder andere leisten kann, dass ich parallel auch noch ein Polster behalte und daraus ein Gesamtkonstrukt baue, um zu sagen, das mache ich. Ich genieße das, was ich jetzt habe.
Ich habe eine Rücklage, mit der ich mich wohlfühle. Langfristig habe ich das und das Ziel und erreiche das mit dem und dem Instrument. Und dieses Bild sieht auch bei jedem anders aus.
Das ist wie ein Fingerabdruck. Finanzielle Verhältnisse, auch Gesundheit, ist wie ein Fingerabdruck. Kannst du zwei Menschen nicht miteinander vergleichen.
Vergleichen ist ohnehin nicht so gut. Deshalb darf jeder für sich da das Seine finden. Und auch seine eigene Freude daran finden.
Manchmal muss man die ja von ganz kleiner Freude oder keiner Freude erst erwecken und steigern. Und da komme ich dann auch wieder ins Spiel.
Thomas]
Du hast ein paar wunderschöne Dinge gesagt. Es ist wichtig, im Leben zu verstehen, dass ich in jeder Hinsicht, in all meinen Lebensbereichen der Gestalter sein kann oder das Opfer. Den Dingen hinterherlaufen kann oder die Dinge selbst in die Hand nehme.
Eigenverantwortung lebe. Und dann hast du auch gesagt und das fand ich auch sehr schön. Natürlich ist Geld keine Sache, die ich dann irgendwann mal mitnehmen kann.
Aber ich kann natürlich, wenn ich ein gewisses Budget habe, kann ich auch für mich und natürlich auch für meine Umwelt auf eine ganz andere Art und Weise sorgen. Und Lebensfreude kommt, das ist meine tiefste Auffassung, auch daher, dass ich eine Leichtigkeit im Sein verspüre. Leichtigkeit im Sein verspüre ich dann, wenn nicht auf mir irgendwelcher Druck durch ungeregelte Finanzen lastet.
Und von der war, daher bin ich da zu 100 Prozent bei dir.
[Nicole]
Ich darf vielleicht noch ein schönes Bild mit auf den Weg geben, Thomas, was ich sehr, sehr gerne immer benutze. All die Themen, die du nicht bearbeitest, die landen in deinem Rucksack der unerledigten Themen. Und dieser Rucksack wird immer schwerer.
Der Rucksack macht uns nicht krummer, sondern lässt uns nach hinten umfallen. Und wenn das viel, viel, viel, viel, viel ist, dann hast du auch irgendwann den Glaubenssatz, ich kriege meine Themen nicht erledigt. Kein empfehlenswerter Weg.
Wenn du aber mutig bist und sagst, ich mag das Thema nicht und ich weiß, dass ich mich damit beschäftigen muss, ich suche mir jetzt jemanden, dem ich vertraue und dem ich zutraue, dass der das mit mir ordentlich macht und dann gehe ich das Thema an, dann tut es vielleicht eine Weile weh, weil ich darauf gar keinen Bock habe. Aber wenn ich es dann geschafft habe, das ist wie ein Halbmarathon-Training. So, wenn ich es dann geschafft habe, wenn ich dann durchs Ziel laufe, dann habe ich erst mal ein gutes Gefühl.
Anders als beim Halbmarathon, der Halbmarathon ist nach 21 und krummen Kilometern zu Ende. Das Finanzthema halt nicht. Das muss ich halt immer wieder hochholen.
Das Gesundheitsthema, es reicht nicht, sich einmal gesund zu ernähren oder eine Woche keinen Alkohol zu trinken, keinen Zucker etc. Sondern, das ist ein wiederkehrendes Thema. Also bin ich doch gut beraten zu sagen, kenne ich jemanden, mit dem es Spaß macht, mache ich in der Gruppe, lasse ich mich, also bin ich da in einem Trainingsprogramm, was auch immer, welchen Weg man da für sich findet.
Wie bekomme ich für mich dann Spaß auf das Thema? Dann entsteht eine Freude im Leben und dann habe ich auch Spaß an meinem Geld und kann auch mit alten Glaubenssätzen aufräumen. Dieses auch für die Nachwelt regeln, ist aber gleichzeitig auch ein Regeln für sich selbst, weil es auch wieder einen Punkt in deinem Thema regelt, für das du verantwortlich bist.
Diese Verantwortlichkeit, die man für sich selbst spürt, die auch wahrzunehmen und der gerecht zu werden, das finde ich einen sehr, sehr wichtigen Bereich in jedem Leben. Von dir, von mir, von uns allen.
Thomas]
Genau. Jetzt haben wir Menschen, du kennst bestimmt auch einige, die haben eine 5 vor ihrer Jahreszahl stehen. Was würdest du denn sagen, gibt es so zwei, drei Punkte, auf die Menschen, die in dieser Altersgruppe sind, besonders achten sollten, wenn sie Freude und Leichtigkeit behalten oder erwecken wollen im Leben?
[Nicole]
Da fallen mir mehr als drei ein, aber ich versuche es mal auf die für mich drei wichtigsten zu beschränken. Ich empfinde älter werden als ein Geschenk. Ich habe auch eine 5 als erste Zahl zu stehen und ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele sagen, oh Gott, jetzt bin ich 50 und ich bin dankbar, dass ich 50 bin.
Wenn du 50 plus bist, kennst du mindestens einen, zwei, drei, vier Menschen, der schätzungsweise zehn Jahre jünger oder älter ist als du und der nicht mehr da ist. Das heißt, die Einschläge, dass du Menschen verlierst, die kommen näher. Das hast du mit 20 und 25, 30 meistens bisher nicht.
Und deshalb wertschätze ich diesen Älterwerdungsprozess auch sehr, obwohl der nicht immer lustig ist. Das darf man dazu sagen.
Ich weiß in diesem Alter nicht nur, was ich will, sondern ich weiß, was ich nicht mehr will, weil du halt die Erfahrung hast. Und es gibt ja so diese schönen Fragen. Wärst du gerne noch mal 20?
Nee, wäre ich nicht gerne, denn das ist auch so ein Vorteil. Wenn du Persönlichkeitsentwicklung gemacht hast, dann bist du meistens an dem Punkt, wo du sagst, ja, ist nicht alles so gelaufen, wie ich mir das gewünscht hätte, aber ich habe mich doch auch ziemlich lieb. Und dieses Ich habe mich doch auch ziemlich lieb, versetzt dich ja auch in die Situation, andere Menschen liebzuhaben.
Und das macht ja wieder Freude am Leben. Und der dritte Punkt ist für mich essenziell. Ich weiß, ich habe spät meine beiden Söhne bekommen.
Ich war also schon deutlich über 30, also eher Richtung 40. Als die zwei Wesen auf die Welt kamen, dachte ich, verdammte Axt, ich will ziemlich lange dableiben und die auch gerne mit in die Rente begleiten. Zack, ausgerechnet entstand der Wunsch, ich möchte gern 105 werden.
Jetzt habe ich gute Gene. Meine Oma hat mit 93 die Augen zugemacht und meine andere Oma mit 97. Und trotzdem ist das ja keine Garantie für mein Älterwerden.
Also ist die Frage, wenn ich heute sehe, wie die Leute an meinem Grab stehen und ich bin mit 105 gestorben, was muss ich heute dafür tun, damit es wahr werden kann? So erst mal hege ich und pflege ich natürlich die Menschen, die da an dem Grab stehen sollen. Und zweitens muss ich natürlich mich selbst hegen und pflegen und eben mit Freude um die Themen kümmern im Jetztsein, die einfach dafür notwendig sind.
Ich habe das dann probiert, mit den Dingen, die mir selbst bei mir nicht gefallen haben. Es war nicht immer leicht, aber du kriegst da über die Zeit hinweg auch so eine gewisse Routine, so einen gewissen Schafssinn, sodass es dann auch Spaß macht. Und wenn ich mich dann wieder mit anderen Menschen unterhalte und die Dinge dann so auch benenne, dann ist auch eigentlich wieder sehr viel Selbstironie und Humor mit dabei.
Und das bringt uns dann wieder zusammen voran und wieder Freude.
Thomas]
Ich glaube, du hast wunderbare, sehr wichtige Dinge gesagt, älter werden bedeutet ja überwiegend, dass ich Lebenserfahrung sammeln durfte, wie du auch richtig sagst. Ich weiß, was ich nicht mehr möchte, und ich habe in dem Moment eine ganz andere Möglichkeit zu sagen, okay, ich weiß, in meinem Leben sind verschiedene Dinge einfach nicht optimal gelaufen und ich weiß, ich habe es trotzdem überstanden, dass Dinge nicht gut gelaufen sind. Ich habe meine Verfolgung gefunden.
Ich habe das Geschenk dahinter gefunden, was mich im Endeffekt aus jeder Krise immer ein Stück stärker werden ließ. Und mit dieser Einstellung kann ich natürlich auch wunderbar mein Leben gestalten. Ich habe gelesen bei dir auf der Webseite und ich meine, ich weiß das ja aus unserem Zusammentreffen.
Du bist auch als Speaker unterwegs. Das heißt, du stellst dich gerne auf die Bühne, du sprichst gerne vor Menschen. Ich habe den Eindruck, dass du Menschen sehr gut begeistern kannst an dem Thema, welches du dort gewählt hast.
Stell dir mal vor, du würdest jetzt einen Auftrag bekommen für so eine Rede und du sollst den Menschen, die vor dir sitzen, vielleicht sind es Unternehmer, vielleicht sind es Führungskräfte oder irgendetwas in dieser Richtung und du möchtest es denen vermitteln. Leute, was könnt ihr tun, um in eurem Leben immer an Freude und Leichtigkeit festzuhalten? Was sind wichtige Dinge, die du diesen Menschen mitgeben möchtest?
[Nicole]
Ich bekomme schon ein bisschen Gänsehaut, denn das ist ja etwas, du kannst Menschen aus meiner Erfahrung heraus nur das mitgeben, was dich selbst berührt und was du selbst für dich jeden Tag lebst. Und ein Leben ist immer Berg-und-Tal-Bahn. Es gibt nie Schwarz ohne Weiß.
Es gibt nicht Tag ohne Nacht. Und insofern habe ich eben auch gelernt zu sagen, alles, was mir passiert, passiert zu meinen Gunsten. Und wenn du das hinterfragst bei manchen Dingen, so nach dem Motto, entschuldige bitte die Ausdrucksweise; „Was soll denn jetzt der Scheiß bitte?“
Ja, hat man ja so manchmal Situationen, Unfall, was weiß ich. Ich bin letztens spazieren gegangen, dann haben Jugendliche aus dem Auto was raus geschüttet und ich war von oben bis unten nass. Ja, was soll denn jetzt für mich daran gut sein?
Ja, hat mir gezeigt, ich habe noch ein wenig zu arbeiten an meiner Resilienz. Ich habe denen keinen schönen Tag gewünscht, sondern ich war im ersten Moment natürlich auch so. Aber dann zu reflektieren und dann, es ist ja nichts passiert, und dann wieder auch zu lachen und zu sagen, okay, was nehme ich jetzt für mich daraus mit?
Was macht es mit mir? Was bedeutet es für mich? Und manchmal erkennt man ja den Sinn erst rückwärts betrachtet.
Ja, du hast Situationen, in denen du sagst, ich komme da nicht raus. Ich komme da allein nicht raus. Es gibt so viel, auch schwere Sachen, die im Leben passieren können, wo dir natürlich nicht mehr einfällt, wozu es gut war.
Und trotzdem ergibt sich manchmal im Nachhinein, was der Sinn ist, der dahintersteckt. Dann so ein Stück weit gelassen zurück zusagen, okay, das ist jetzt nicht so schön, aber es wird sich schon finden, was dahintersteckt. Dann weiterzumachen, nicht aufzugeben.
Natürlich kann man auch mal die Schultern sinken lassen. Man kann auch mal heulen. Man kann mal schreien und dann aber sagen, okay, wozu soll es jetzt gut sein?
Was will die Situation mir sagen und was kann ich daraus machen? Wie kann ich es gestalten? Wir können nicht ändern, was passiert.
Wir können aber ändern und gestalten, wie wir darauf reagieren.
Thomas]
Mut haben, schauen, dass man das Geschenk dahinter entdecken kann. Ja, und dann in die Eigenverantwortung gehen und sagen "Jetzt gerade jetzt ziehe ich das durch."
Ich glaube, liebe Nicole, das war ein sehr schönes Schlusswort zu unserem Thema. Und ich möchte ganz zum Schluss noch die Menschen, die uns jetzt hier begleitet haben, möchte ich bitten, geht doch bitte mal auf die Webseite von Nicole und schaut euch dort mal um. Nicole hat alle Themen sehr, sehr schön aufbereitet und lädt dich natürlich auch ein, einerseits mal so ein wenig zu schnuppern, indem du dir die Dinge durchliest.
Andererseits aber sehr gern auch mal dich für ein Gespräch mit Nicole einzulassen. Mal einfach eine Zeit mit ihr vereinbaren und mal schauen, was wird aus so einer Verbindung. Nicole, magst du uns deine Webseite bitte mal nennen?
[Nicole]
Sehr, sehr gerne. Dies heißt: https://hartig-nh.de.
Thomas]
Du findest auch dann die Webseite und die E-Mail-Adresse zu Nicole, wenn du bei mir auf der Seite im Podcast dir den Text anschaust. Da wird alles noch einmal verlinkt. Da kannst du jederzeit mit Nicole Kontakt aufnehmen und führe einfach mal ein Gespräch.
Wenn dir das Fragen aufgeworfen oder vielleicht sogar Antworten gegeben hat, nutze die Gelegenheit und kontaktiere Nicole. Nicole, ganz herzlichen Dank für das Gespräch. Hat mir sehr viel Freude gemacht und bin mir sicher, dass wir uns irgendwann noch einmal zu einem spannenden Thema wiedersehen.
[Nicole]
Da würde ich mich freuen, lieber Thomas. Mir hat es auch Spaß gemacht. Ich bin immer wieder gerne mit dir im Gespräch und für all die Ungeduldigen unter uns möchte ich noch meinen Lieblingsspruch für Ungeduld im Leben dazu sagen.
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Und manche Themen brauchen halt auch Ausdauer. Geld, Freude und auch andere Dinge gehören dazu.
Und insofern lade ich auch gerne Menschen ein. Für mich ist immer wichtig: "Das Erstgespräch ist kostenlos, aber hoffentlich nicht umsonst."
Thomas]Genau, danke. Das war ein wunderbares Schlusswort. Ich verabschiede mich jetzt gerne.
Danke, dass ihr dabei wart. Ich freue mich auf ein nächstes Mal.
Macht's gut, der Thomas.