Episode 13 – Bewertungen machen graue Haare, Falten und schlechte Laune
Bewertungen machen Falten im Gesicht, graue Haare machen mich älter und auch noch schlechte Laune. Ganz aktuelles Thema für mich. Heute waren wir einkaufen, also meine Frau und ich im Supermarkt und man geht immer so die gewohnten Stellen an, um die Dinge zu holen, die man glaubt zu brauchen, und ich habe einfach die Hefe gesucht.
Ich will wieder ein Brot backen und ich habe die Hefe gesucht und die Hefe befindet sich nicht an dem Platz, den ich seit Jahren gewohnt bin. Eigentlich eine Frechheit. Und ich habe dann rumgemosert.
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Ich bin dann auf die Suche gegangen, so ein Saftladen und du findest niemanden, du findest ja wirklich niemanden, den du fragen kannst. Meine Frau war auf einmal weg, kommt freudestrahlend an und sagt, ja die Hefe ist bei der Butter. Was ist denn das für ein Schwachsinn? Wieso liegt jetzt die Hefe bei der Butter? Die war früher immer beim Joghurt gelegen.
Okay, gut. Ich habe mich ja doch geärgert irgendwo und ich bin im Nachhinein sicher, tut mir garantiert nicht gut, tut mir nicht wohl, meinem ganzen System nicht wohl, weil ich einfach dort in einer Energie bin, die nicht der Gesundheit und dem guten und entspannten Älterwerden zuträglich ist. Aber was sind Bewertungen eigentlich? Bewertungen sind, wenn wir eine vorgefasste Meinung haben zu irgendetwas in unserer Realität.
Ich habe ja über die Realität auch schon gesprochen. Und diese Realität aber dann nicht eintritt und wir sofort in den Widerstand, in den Frust und in den Ärger gehen. Ja, aber was macht denn das? Ich habe ein ganz aktuelles Beispiel auch.
Ich habe gerade so ein bisschen Trouble mit meinem Zahnarzt. Er ist ein super Spezialist. Ich vertraue ihm zu 100 Prozent.
Er hat wirklich echt was drauf. Nur haben wir halt manchmal so unsere Differenzen, wenn es darum geht, die Dinge abzurechnen. Nicht, weil er da irgendwelche Dinge draufschlägt oder irgendwas dann ganz verkehrt macht, aber er hat halt eine andere Art, über diese Dinge zu denken als ich.
Und das nervt mich. Du kannst mir glauben, das nervt mich manchmal brutal. Warum nervt es mich aber eigentlich? Er macht einen super guten Job als Zahnarzt, als Spezialist.
Ich brauche ihn auch, weil ich gerade so eine größere Reparaturrunde fahre, wo es wirklich nicht um 3,50 Euro geht, sondern um 4,50 Euro und ein bisschen mehr. Und da habe ich mich jetzt ein Stück weit hochgespult. Ich habe ihm geschrieben, ja so geht das ja nicht, so können wir das nicht machen und ich brauche, ich brauche ein Angebot und ich brauche die Rechnung anders.
Und? Du, der hat nicht reagiert darauf. Ich dachte, das kann ja nicht sein. Ich habe jetzt die nächste Runde, wo ich wieder einiges da machen lassen muss und der reagiert einfach nicht.
Habe ich ihm eine zweite Mail geschrieben und bin deutlich geworden. Also nicht so böse deutlich, aber ich habe gesagt, was ich haben möchte. Er reagiert nicht.
Der Termin rückt näher, wo ich dann halt bei ihm wieder eine größere Sitzung haben werde. Ich schreibe eine dritte Mail, er reagiert nicht. Ich rufe an, er reagiert nicht.
Sagt meine Frau, grinst mich an. Ja, Thomas, das hast du ja selber dir organisiert, weil du ja permanent in der Bewertung bist. Das ist falsch und das ist falsch und so geht das überhaupt nicht.
Geh doch mal ins Vertrauen. Okay, aber das fällt mir wirklich schwer. Dieses ganze Thema Vertrauen ist ein, ich weiß, das ist ein extrem wichtiges Thema, ist ein Thema, wo du eher in der Entspannung sein kannst und ja, einfach dich mit den Dingen arrangierst, wie sie sind.
Also mit dem, was auf dich zukommt. Aber geh mal ins Vertrauen, wenn du dir Frust angeredet hast. Und ich habe mir gerade Frust angeredet.
Also muss ich jetzt schauen, wie kriege ich das wieder gebacken, sodass wir beide uns in die Augen gucken können und den Weg weiter miteinander gehen, weil ich schon gesagt habe, er ist ein richtig guter Spezialist. Ich habe volles Vertrauen zu ihm. Na ja, schauen wir mal.
Aber generell dieses Thema Bewertung, Beurteilen, Verurteilen, was bedeutet denn das? Es bedeutet letztendlich für uns, dass wir in einen Widerstand hineingehen. Widerstand, wir sind in dem Moment davon überzeugt, wir haben recht, wir wissen es besser, wir sind schöner, wir sind größer, was auch immer und wir gehen in einen Widerstand zu einer Sache oder zu einem anderen Menschen. Und ein Widerstand, logisch, auch eine Energie, eine Energie, die, weil ich drücke ja auf etwas drauf, auf einen Widerstand.
Was macht der Widerstand? Der drückt zurück und so habe ich natürlich einen immensen Kraftaufwand. Wie äußert sich dieser Kraftaufwand in mir? Durch Stress. Du hast einfach Stress, auch Stress fordert Energie und du bist permanent in dem Modus, dass du kämpfen musst.
Kämpfen gegen Gott und die Welt. Und das macht überhaupt keinen Sinn. Widerstände oder auch Stress, den ich mir selbst erzeuge, kosten mich Energie, kosten mich Lebensenergie, kosten mich Energie, die ich in die Freude und in die Leichtigkeit investieren kann.
Weil ich meine, auch die Freude kommt ja vom Grunde her nicht allein, sondern ich erzeuge ja die Freude in mir. Also auch das braucht erstmal Lebensenergie, obwohl natürlich durch Freude, durch Leichtigkeit auch wieder universelle Energie zu mir zurückfließt. Also wie mache ich denn das mit den Bewertungen? Und du kannst mir glauben, ist ein riesengroßes Thema für mich, deswegen muss ich dir das auch so unbedingt mitteilen, weil ich bin vom Grunde her oder von meinem Wissen her, von dem, was ich gelesen, gehört, erfahren habe, davon überzeugt, Bewertungen sind einfach scheiße.
Entschuldigung. Aber Bewertungen zerstören uns innerlich und bringen uns auf keinen Fall an den Punkt, wo wir hingehen möchten. Also, wie kann ich das tun? Wie kann ich mit Bewertungen umgehen? Da gibt es so eine schöne Geschichte von so einem Bauern, die will ich dir jetzt nicht erzählen, der erlebt einfach verschiedene Dinge.
Da brennt das Haus ab, da werden seine Pferde gestohlen, der Sohn, der bricht sich den Arm, also die Pferde wiederholt und er sagt immer, wer weiß, wofür es gut ist. Und die Dinge, die er dann letztendlich erfährt, dadurch dass die Sachen so passiert sind, die sind wirklich für ihn positiv, also die Regeln für ihn, wiederum Dinge, Herausforderungen, vor denen andere stehen und er bekommt es eben einfach so geregelt, weil er nicht in die Bewertung geht, sondern er bleibt im Vertrauen. Jetzt weiß ich selbst aus eigenem Erleben im Vertrauen sein, das klingt immer so einfach, sei doch im Vertrauen.
Aber es ist halt nicht immer einfach getan. Also ich muss wirklich, ich darf halt an der Stelle immer schauen, okay, was passiert, wenn ich jetzt dieses oder jenes tue und was ändere ich, wenn ich jetzt in diesen Widerstand gehe. Und so gehe ich halt Stück für Stück diesen Weg, um nicht in den Widerstand zu gehen, nicht in die Bewertung zu gehen.
Und vom Grunde her ist es ja ganz einfach, es ist ja einfach eine Entscheidung, eine Haltung, die ich habe, nicht in die Bewertung zu gehen. Und ich bin mir sicher, nicht bewerten bedeutet, viel effizienter durch den Tag zu gehen, viel mehr Freude und Leichtigkeit zu empfinden und eine ganz entscheidende Sache, wenn du nicht in der Bewertung bist, also du machst sozusagen nicht zu, du verengst nicht den Raum, in dem du dich auffällst, deinen Blickwinkel. In dem Moment ist es viel, viel einfacher für dich, auch andere Dinge überhaupt sehen zu können, denn was liegt denn hinter der Bewertung, was liegt denn hinter einem Ärger? Es liegt immer ein Geschenk dahinter.
Ein Geschenk insofern, dass sich Dinge regeln, dass Dinge auf eine völlig andere Art und Weise auf uns zukommen und im Endeffekt auch beitragen, weil manchmal sind wir ja auch in der Erwartung, die wir haben, eingeengt. Wir können die Leichtigkeit, die Freude, die Geschenke hinter bestimmten Erwartungen gar nicht erkennen. Und das ist das, was ich gerne sagen möchte, wo ich selbst, kannst du mir wirklich glauben, auf einem Weg bin, dass ja, zu ändern, an mir auch zu verbessern, weil ich weiß vom Kopf her, dass Bewertungen schlecht sind oder nein, anders, dass Bewertungen mich nicht weiterbringen, aber mir fehlt manchmal eben noch die Ausdauer, der Mut, das Gefühl dafür, was es mit mir macht.
Aber ich weiß, ich gehe da durch und ich werde es schaffen, aus der Bewertung rauszugehen. Nicht immer, aber immer öfter. Und das wünsche ich mir auch für dich, weil ich weiß, wenn ich nicht bewerte, lebt es sich einfach viel leichter.
Ich kann viel besser auf all das, was mir entgegenkommt, was mich umgibt, eingehen. Und das macht Freude, das macht den Blick offen, das macht die Wahrnehmung viel weicher. Und das ist das, was ich mir wünsche für uns alle.
Nicht bewerten. Und ich meine, schau dir einfach an die gesamte Situation, in der sich die Menschen gerade befinden. Woran liegt denn das? Es liegt nur daran, dass wir unsere Bewertungen, unsere Beurteilungen über die der anderen darüber stellen.
In diesem Sinne wünsche ich dir einen wundervollen Tag.
Mach's gut, der Thomas.